Bild 1: Erwin Huber, Staatsminister a.D., spricht vor vollem Haus beim Neujahrsempfang der Freien Wähler. Foto: Tobias Kunz.
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17.01.2020
Neujahrsempfang mit Rekordbesuch

Erwin Huber begeistert die Freien Wähler

 Aufbruchstimmung: Mehring läutet „Jahr der FW“ ein

Nicht nur im „Fuchsbau“ des Augsburger Landratsamtes war beim traditionellen Neujahrsempfang der FW-Kreistagsfraktion am Sonntagabend im Augsburger Landratsamt kein Platz mehr zu bekommen. Auch auf dem Gang davor, der ob der Rekordbesucherzahl noch spontan mit Tischen versehen wurde, drängten sich die Gäste von Fraktionschef und Landtagsabgeordnetem Dr. Fabian Mehring. „Was im Bund der Grünen-Hype ist, gilt in unserer Heimatregion derzeit den Freien Wählern“, freute sich nicht nur Kreisvorsitzende Claudia Schuster sichtlich über den gewaltigen Zuspruch und verwies auf zweihundert neue Mitglieder und vier neue Ortsverbände, die sich alleine im letzte Jahr den Kreis-FW angeschlossen haben.

Kreistagsfraktionschef Dr. Fabian Mehring, der Parlamentarische Geschäftsführer der FW im Bayerischen Landtag, nutzte die Kulisse zu einem Scherz in Richtung Landrat Sailer: „Ein ganzer Saal voller Freier Wähler - so könnte es nach den Kommunalwahlen auch in unserem Sitzungssaal aussehen“, so Mehring augenzwinkernd. In seiner halbstündigen Neujahrsrede stimmte der FW-Politiker anschließend auch ernstere Töne an und warb mit Leidenschaft für mehr Mut und Zuversicht in Politik und Gesellschaft. „Auf der ganzen Welt beneidet man uns darum unter den Rahmenbedingungen unserer Heimat leben zu dürfen. Trotzdem gelingt es Extremisten von links und rechts einigen Menschen Glauben zu machen, unser Land stünde am Abgrund und müsste von angeblichen ,Alternativen‘ gerettet werden. Das Geschäftsmodell solcher Untergangspropheten, das einzig vom Pessimismus lebt, müssen wir Demokraten im Jahr 2020 durch Realismus, Mut und Zuversicht zerstören“, so Mehrings Neujahrsbotschaft.

Landrat und Bezirkstagspräsident Sailer nutzte sein Grußwort um sich bei Mehring für die konstruktive Zusammenarbeit im Kreistag zu bedanken. Man pflege einen „gesunden Wettbewerb der Ideen“, begegne sich aber stets mit dem gebotenen Respekt und könne sich wenn es darauf ankommt auf den Schulterschluss unter Demokraten verlassen. Den Höhepunkt des festlichen Empfangs stellte die anschließende Festrede von Bayerns langjährigem Regierungsmitglied und ehemaligem CSU-Chef Erwin Huber dar, der ob seiner persönlichen Freundschaft mit FW-Ehrenvorsitzendem Johann Häusler ausnahmsweise parteipolitisch fremdging.

Mit seiner launigen Rede, die immer wieder von Lachern und spontanem Applaus unterbrochen wurde, begeisterte Huber sein FW-Publikum. Dabei beschwor er als „schwarzer Riese“ den Zusammenhalt der Parteien im bürgerlichen Lager, warnte vor „schwarz-grünen Abenteuern“ wie in Österreich und nahm Mehrings Motiv der Zuversicht auf, um bei den Zuhörern für mehr Optimismus im neuen Jahr zu werben. „Erwin Huber ist eine Persönlichkeit der politischen Zeitgeschichte. Gemeinsam mit Theo Waigl steht er für die alte CSU der politischen Mitte – ohne Rechtsruck oder grünen Anstrich. Genau dort fühlen wir Freien Wähler uns Zuhause“, lobte Johann Häusler seinen Weggefährten.

Den gekonnten Schlusspunkt der Veranstaltung markierte FW-Landratskandidatin Melanie Schappin. Die 39-jährige Juristin nutzte die Bühne zur Darstellung ihrer kreispolitischen Ziele und bedankte sich bei der „FW-Familie“ für die „leidenschaftliche Unterstützung“ die ihr bei den zahllosen Auftritten der letzten Wochen im Augsburger Land zuteil geworden sei. Bei Pascal Blenke aus Gessertshausen, der die Veranstaltung als Sänger des Bundesjazzorchesters umrahmte, hatte Schappin abschließend einen Liedwunsch frei. Dabei durfte die Kandidatin wohl durchaus an einen Wechsel auf dem Landratsstuhl gedacht haben als sie sich für „Wind of Change“ entschied.